Wenn man sich als Neuling in einem Unternehmen bewirbt, dann weiß man vorher nur in den seltensten Fällen, mit welchem Typ Chef man es zu tun bekommt. Die ersten Hinweise darauf bekommt man beim Vorstellungsgespräch. Psychologen haben heraus gefunden, dass schon die Form des Gesichts Hinweise auf den zu erwartenden Grundcharakter gibt.
Doch Vorsicht: Der Spruch „Die Dicken sind meistens gemütlich.“ muss nicht überall zutreffen. Ausnahmen bestätigen hier wie überall im Leben die Regel. Auch hinter einem breiten und gemütlich grinsend wirkenden Gesicht kann sich ein echter Choleriker verbergen, der einen schon beim kleinsten Fehler „zur Schnecke“ macht.
Zuerst beobachten, dann handeln
Deshalb ist es ganz sinnvoll, die ersten Tage im Büro ein wenig den Beobachter zu spielen und darauf zu achten, wie die Teamkollegen mit dem Chef umgehen. Wer hat den wenigsten Ärger mit dem Chef und warum ist das so? Das ist die wichtigste Frage, die man sich dabei stellen sollte. Zum „Dulder“, der zu allem nur zustimmend nickt und mit hängendem Kopf zurück an seinen Schreibtisch trabt, sollte man dabei aber nicht werden. Das ist auf Dauer nicht gut für die eigene Psyche und einer der Risikofaktoren, die bei der Ausbildung von Depressionen und einem Burnout-Syndrom immer wieder beobachtet werden. Außerdem präsentiert man sich mit so einer Auftretensweise potentiellen Mobbern wie auf einem Silbertablett.
Gerade bei einem Choleriker als Chef ist es wichtig, sich selbst gut unter Kontrolle zu haben. Er sollte möglichst ruhig und sachlich angesprochen werden. Seine verbalen Übergriffe sollte man nicht persönlich nehmen, sondern sie ausschließlich auf die Arbeit beziehen. Das fällt manchmal sehr schwer, lässt sich aber lernen. Nur so ist es möglich, unbeschwert in den Feierabend gehen und sich seiner Familie und seinen Hobbys widmen zu können. Und genau das ist eine wichtige Voraussetzung, dass der Körper und der Geist sich in der Freizeit auch wirklich regenerieren und erholen können.
Neue Ideen gekonnt einbringen
Ein anderes Problem ist ein schwerfälliger und Ich-bezogener Chef. Ihm sollte man seine Ideen am besten in einer Form präsentieren, in der er sie später als eigene Neuerungen „verbraten“ kann. Damit bedient man sein Ego und kann die eigenen Ziele quasi durchs Hintertürchen in die Arbeit einbringen. Ein echtes Hemmnis beim Vorankommen sind Chefs, die nicht in der Lage sind, schnelle Entscheidungen treffen zu können. Sie sollte man mit sachlich-fachlichem Nachdruck konsequent immer wieder auf die Notwendigkeit bestimmter Entscheidungen hinweisen und sie möglichst mit konkret nachvollziehbaren Terminen hinterlegen können. Doch auch hier ist Vorsicht „die Mutter der Porzellankiste“. Wird der Druck zu groß, kann es passieren, dass der Chef ganz zumacht.