Wer im Büro arbeitet, bringt durchschnittlich 10 % seiner Lebenstätigkeit dort zu. In keinem anderen Raum verbringt er so viel Zeit und ist so aktiv. In den akuten Lebensphasen der Berufstätigkeit liegt dieser Wert natürlich noch erheblich höher. Gerade ambitionierte Führungskräfte oder Selbstständige bringen es gut und gern auch schon einmal auf 30 %. Allein diese Relationen zeigen, welche Bedeutung das Büro als Lebensumfeld hat. Es sollte deswegen, außer den funktionalen Erwägungen, auch gesundheitliche Aspekte und eine angenehme Atmosphäre in der Einrichtung berücksichtigen.
Ergonomie – das Zauberwort bei der Büroeinrichtung
Ergonomie wird oft nur mit der Sitzhaltung am Schreibtisch gleich gesetzt, dabei sind ergnomische Aspekte viel weiter gefasst. Im Wesentlichen beschäftigen sich ergonomische Fragen mit der Gestaltung der Arbeitsbedingungen an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine bzw. Arbeitsmittel. Erst in jüngerer Zeit ist man dazu übergegangen, diese Übergänge nach menschlichen Parametern zu gestalten, anstelle diese Bedingungen nur nach den automatisierten Vorgängen auszurichten. Deswegen gehören zunehmend auch Tastensysteme wie sie z.B. zur Bedienung von Computern, Kopierern oder Kuvertieranlage notwendig sind, zur ergonomischen Gestaltung, der Einfluss des Lichts oder die Anlage von Arbeitswegen. Wer sich bei der Einrichtung eines Büros von vorn herein an ergonomische Fragen orientiert, erreicht nicht nur einen besseren Arbeitskomfort, sondern auch dauerhaft bessere Bedingungen für seine Gesundheit. Interessant ist, dass diese Erkenntnisse aus der Arbeitswelt auch immer stärker auf das normale Wohndesign übertragen werden.
Der Arbeitsplatz – das Zentrum der Büroeinrichtung
Natürlich steht die Ergonomie bei der unmittelbaren Gestaltung des Arbeitsplatzes im Vordergrund. Heute können Schreibtische und Bürostühle ohne Weiteres an die Körpermaße desjenigen angepasst werden, der an bzw. auf ihnen arbeitet. Höhenverstellbare Schreibtische bringen die Arbeitsplatte in die ideale Position 65 bis 80 Zentimeter über dem Fußboden, mehrfach verstellbare Bürostuhle sichern die optimale Sitzhaltung. Wichtig sind dabei die drei rechten Winkel: zwischen Ober- und Unterarm, zwischen Becken und Beinen sowie zwischen Oberschenkel und Unterschenkel. Wenn die Füße fest auf dem Boden stehen und in aufrechter Haltung die Unterarme parallel zur Tischplatte arbeiten, ist die Position am günstigsten. Ist die Arbeitsplatte auch noch leicht nach vorn geneigt, wird diese Haltung sogar noch um einiges bequemer. Trotzdem kann man für zeitlich begrenzte Phasen die Rückenlehne des Bürostuhls ruhig einmal nach hinten verschieben, z.B. wenn längere Überlegungen notwendig sind. Unabdingbar ist es jedoch, wenigstens alle 30 Minuten aufzustehen und ein wenig Bewegung zu genießen. Bei modernen Schreibtischen und Bürostuhlen sind Billiglösungen wenig hilfreich.
Die Atmosphäre im Raum
Bei aller Arbeitsintensität darf das Büro nicht einengend wirken. Im direkten Arbeitsumkreis, der einen Durchmesser von 2 Meter hat, soll sich natürlich alles finden, was ständig zur Hand sein muss. Im Raum selbst aber sollten freie Wege, übersichtliche Regale und, bei Besucherverkehr, auch eine angenehme Sitzecke vorhanden sein. Wenn im eigenen Büro öfter Besprechungen stattfinden, ist die Kombination des Tagungstischs mit dem Schreibtisch ideal. Dann können während der Besprechung notwendige Informationen aus dem PC und den eigenen Unterlagen abgerufen werden.
Mit unterschiedlich einstellbaren Lichtverhältnissen, Wandplanern, Bildern oder Pflanzen kann die Atmosphäre so eingestellt werden, dass man sich auch bei 12-Stunden-Schichten im Büro wohlfühlt.